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Bundesbank beweist mit 20 geprüften Goldbarren, daß 270.000 echte da sind

Die Bundesbank hat in einem heutigen Termin öffentlich vor Journalisten 20 exemplarische Goldbarren auf Echtheit geprüft und kam zu dem Ergebnis, daß die 20 Goldbarren alle echt sind. Mittels Röntgen- und Ultraschalltechnik wurde die Echtheit überprüft. Die Röntgentechnik mißt nur die Oberfläche und analysiert deren Zusammensetzung. Die Ultraschalltechnik überprüft, ob der Goldbarren aus einem homogenen Stoff hergestellt ist, – oder dieser z.B. einen Kern aus einem anderen Material hat. Denkbar wäre z.B. Blei, Eisen oder auch Wolfram (welches ein ähnliches spezifisches Gewicht wie Gold hat, aber viel billiger ist).

Wer hätte das gedacht: Die öffentlich vor Journalisten geprüften 20 Goldbarren waren alle echt. Damit will die Bundesbank beweisen oder den Eindruck erwecken, daß auch die anderen 270.000 Barren der Grösse 12,5 Kilo (400oz) alle echt sind. Insbesondere die, die in den USA lagern.

Die 20 Goldbarren hat die Bundesbank natürlich selber ausgesucht. Nach dieser Prüflogik müsste man auch einen Koffer mit 270.000 falschen 500-Euro-Banknoten bei der Bank einzahlen dürfen, indem man vorher 20 echte 500-Euroscheine zum Prüfen übergibt 🙂

Mit dieser Demonstration wird man weder Verschwörungstheoretiker, noch Skeptiker oder Kritiker beruhigen können. Seit Jahren hat es keine Vollinventur der Goldbarren mehr gegeben, was auch der Bundesrechnungshof kritisiert hatte.

Da tröstet es auch nicht, wenn jetzt die Bundesbank bekannt gibt, daß man bis zum Jahr 2020, das ist in 7 Jahren rund 50% des Goldes in Deutschland verwahren möchte. Derzeit wird weniger als ein Drittel in Deutschland verwahrt, der Rest liegt u.a. in New York, London und Paris. Die französischen Beständen sollen gänzlich nach Deutschland verlagert werden, – an die Bestände in den USA, die hauptsächlich in der Kritik stehen, traut man sich nicht so richtig ran.

Dies ist eher Öl auf das Feuer der Skeptiker.

Warum holt man nicht das ganze Gold aus den USA?

Warum braucht man für die Rückholung auch nur eines Bruchteils 7 Jahre?

Auch die Ankündigung, daß man Stichproben in den USA prüfen möchte, tröstet da nur wenig. Nach der Vorführung heute in Frankfurt, bei der man Journalisten 20 echte Barren vorsetzt und damit den Eindruck vermitteln möchte, daß daraus folgernd alle anderen Goldbarren auch echt sein müssten, bleiben eher mehr Zweifel als vorher. So kann man noch nicht einmal Schulmädchen hinters Licht führen.

Je höher der Goldpreis steigt – und das tut er jetzt seit 12 Jahren – desto dringender ist die Frage, warum die Deutsche Bundesbank 7 Jahre braucht, um einen Bruchteil des Goldes nach Deutschland zu verlagern.

Beim aktuellen Goldpreis kostet einer der getesteten 400-Unzen-Goldbarren bereits über 500.000 Euro, vor zehn Jahren waren es noch rund 125.000 Euro.

Bei einem Produkt, welches pro Stück eine halbe Million Euro kostet, wird die Frage erlaubt sein, ob denn noch alle 270.000 Exemplare davon da sind. Jeder Betrieb in Deutschland müsste alleine schon für das Finanzamt eine Vollinventur – testiert vom Wirtschaftsprüfer – vorweisen. Für die Bundesbank scheint das nicht zu gelten.