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Reichensteuer in Höhe von 75% in Frankreich – Hollande dreht am Rad

Der französische Präsidentschaftskandidat Francois Hollande möchte Wählerstimmen von Wenig-Verdienern haben und will deshalb, wenn er als französischer Präsident gewählt wird, eine Art Super-Steuer für Super-Reiche einführen. Wer in Frankreich mehr als eine Million Euro jährlich verdient, soll zukünftig 75% vom Betrag, der 1 Mio überschreitet, als Steuern direkt wieder beim Staat abgeben.

Eine Idee, die einige Gutverdiener wenig prickelnd finden dürften. Immerhin würde er damit den höchsten Steuersatz in ganz Europa einführen, was sicherlich keine Magnetfunktion für Superreiche auslösen dürfte. Bisher hatte sich bereits Schweden mit einem Spitzensteuersatz von ca. 56% wenig Freunde unter den Reichen gemacht, die dann teilweise in die Schweiz ausgewandert sind. Diese dürften dann eher ans Auswandern denken. Ob das so ganz durchdacht von Hollande war, dürfte einmal dahingestellt sein. Wenn zu den 75% noch die üblichen Sozialabgaben kommen, könnte der eine oder andere Steuerzahler auf eine Gesamtbelastung von über 100% kommen, ein Satz, der auch nach der französischen Verfassung wohl kaum gerichtsfest sein dürfte.

Bei Meinungsumfragen liegt Hollande vor dem französichen Präsidenten Sarkozy. Man darf gespannt sein, wen Frankreich am 22.April wählt (ggf. mit Stichwahl am 6.Mai). Die Schwerreichen unter den Franzosen werden sich schon jetzt nach geeigneten Umzugsunternehmen umschauen. In Frankreich dürfte bei Einführung der Reichensteuer kaum einer wohnen bleiben.