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Aus Angst vor dem Euro nehmen Anleger Negativzinsen in der Schweiz in Kauf

Man muß sich schon fragen, wie bescheuert so manch ein Anleger sein kann: In der Schweiz bekommen aktuell Anleger keine Zinsen, wenn Sie Geld „anlegen“, sondern sie müssen welche zahlen.

Was sich wie ein Schildbürgerstreich anhört oder ein Scherz zum 1.April, ist in der Schweiz bittere Realität und die Menschen lassen das mit sich machen.

Da Euro und Dollar im Abwärtstaumel sind und eine schlechte Nachricht die andere ablöst, bietet die Schweiz das „Parken in Schweizer Staatsanleihen“ an. Früher hat man für das Geldverleihen Geld bekommen, jetzt kann man sein Geld in Staatsanleihen parken und bekommt am Ende WENIGER zurück, als man angelegt hat. Dafür durfte man sein Geld in der Zwischenzeit in dem angeblich „sicheren“ Schweizer Franken „parken“.

Die Schweizer Staatsanleihen, die im Moment einen MINUS-Zinssatz von 0,75% aufweisen (d.h. man bekommt nach einem Jahr 0,75% weniger Geld zurückgezahlt, als man angelegt hat) , gingen weg wie geschnitten Brot. Aus Angst vor Verlusten im Eurobereich und in US-Dollar waren Anleger im Volumen von rund 7 Milliarden Euro bereit, solche „Geldanlagen“ zu tätigen, wo man garantiert einen Verlust erleidet.

Mit diesem System macht der Schweizer Staat Schulden und verdient noch dabei, weil er weniger zurückzahlen muß, als er aufgenommen hat.

Der Schweizer Haushalt ist aber ohnehin stabil. Im Gegensatz zu allen Haushalten in der Eurozone ist der Schweizer Bundeshaushalt so gestrickt, daß im Jahr 2011 voraussichtlich sogar 2,5 Milliarden Franken Überschuß erwirtschaftet wird.

Die Schweizer Nationalbank SNB dürfte froh sein, daß die Schweiz sich mehrfach gegen die Einführung des Euros gesträubt hat. Mit dem Franken ist man bisher gut gefahren.