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Wall Street wird nervös – Vorbereitungen auf „Tag X“

Liebe Leser,

gerade erst hat die Euro-Zone Griechenland erneut „gerettet“, da gibt es schon neue Meldungen von der Wall Street. Allem Anschein nach werden die Anleger an der Wall Street nervös und treffen Vorbereitungen für einen „Tag X“, an dem die USA zahlungsunfähig werden könnten.

Offenbar wird man an der Wall Street nervös angesichts der Patt-Situation zwischen Demokraten und Republikanern in Washington, die sich immer noch nicht auf eine Erhöhung der gesetzlichen Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Billionen US-Dollar einigen konnten. Vor allem die Blockade-Haltung der Republikaner im Bezug auf die von Demokraten verforderten Steuererhöhungen für (Super-)Reiche – traditionell Klientel der Republikaner – wird von der Wall Street äußerst kritisch gesehen. Während US-Präsident Obama durchaus Gesprächs- und Kompromissbereitschaft signalisiert – er würde auch eine kurzzeitige Erhöhung der gesetzlichen Schuldenobergrenze zum Zeitgewinn für neue Verhandlungen – beharren die Republikaner auf ihrer Position.

An der Wall Street rüsten sich derweil Hedge-Funds für einen möglichen Zahlungsausfall der USA. Sie horten Bargeld um im Ernstfall US-Staatsanleihen aufzukaufen, die andere Anleger an der Wall Street abstoßen würden. Sie wittern da ein sehr gutes Geschäft.

Derweil versuchen Geldinstitute, die US-Staatsanleihen in ihrem jeweiligen Portfolio haben, mögliche Szenarien in Planspielen durchzugehen, um die für sie beste Strategie herauszufinden und das Risiko abzuschätzen. Fest steht dagegen eins: Ein (teilweiser) Zahlungsausfall der USA würde für gewaltige Unruhe an der Wall Street und allen Finanzplätzen weltweit sorgen. Viele, vor allem an der Wall Street, gehen sogar davon aus, dass die Konsequenzen aus einem möglichen Zahlungsausfall der USA um ein vielfaches gravierender wären als diejenigen der Lehman Bros. Pleite. Und mit deren Auswirkungen hat die Welt und auch die Finanzplätze wie die Wall Street immer noch zu kämpfen.

An der Wall Street wird man nervös. In Washington herrscht nach wie vor eine Patt-Situation und ein Kompromiss ist auch am heutigen Freitag bisher nicht in Sicht. Somit läuft der Countdown für die USA unerbittlich weiter und es sind gerade noch 12 Tage, die Anlegern an der Wall Street und allen Finanzplätzen bleiben, bis der Zahlungsausfall der USA am 2. August 2011 Realität werden könnte. Den Verantwortlichen bleiben also keine 2 Wochen mehr, um nicht nur an der Wall Street wieder für entspanntere Gemüter zu sorgen.

J. vom 321GoldundSilberShop

(Quelle: nzz.ch)